Tim V. (Köln) 

Fahrrad

wahrscheinlich noch mit meinem Salsa Fargo

Warum ich den ALBTraum fahre

Ich hab mal wieder Bock auf eine Bikepacking Veranstaltung, und einen Albtraum auf dem Fahrrad 😉

Tims ALBTraum

Nachklapp Tag 1:
Morgens noch etwas ungemütlich, pünktlich zum Start Regen, nachdem der abgezogen war, wurde es aber noch richtig heiß. Die Route verläuft zu Beginn Richtung Südwesten, folgt dem Albtrauf und es geht teilweise von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt. Insgesamt rollt es sehr gut, es gibt aber auch immer wieder mal verwurzelte/-blockte Abschnitte, und es werden fleißig Höhenmeter gesammelt. Nach 128 km und 2997 hm mache ich Feierabend. Wie sich später noch herausstellt, wäre ich besser noch ein paar km weiter gefahren.   
Nachklapp Tag 2:
Der nächste Tag begann mitten in der Nacht, als es anfing zu regnen. Ich verkroch mich im Biwaksack, baute später provisorisch mein Tarp auf, es zog ein ordentliches Gewitter auf. Als es langsam hell wurde nutzte ich eine Regenpause, packte zusammen und fuhr los. Nach 30 Minuten fing es wieder richtig an zu regnen, zum Glück kam ich an einer riesigen Hütte samt Grillpatz vorbei. Hätte ich das mal am Vorabend gewusst… Am Mittag gab es erneut eine längere Regenpause, danach kam plötzlich Daniel von hinten auf mich aufgefahren. Er hatte den Regen auch ausgesessen und ich musste ihn irgendwo überholt haben. Den restlichen Tag fuhren wir zusammen durchs Donautal, inkl. dem ein oder anderen Abstecher auf einen Hügel. In Veringenstadt versuchten wir noch eine Unterkunft zu finden, nach 21 Uhr nicht wirklich erfolgreich. Immerhin fanden wir noch eine Pizzeria, die bis 22 Uhr offen hatte. Dort versuchten die Besitzer nochmal eine Unterkunft für uns aufzutreiben, vergebens. Aber dann boten sie uns an, in noch nicht fertigen Zimmern über der Pizzeria zu übernachten, die noch nicht vermietet werden können. Auf den ersten Blick fehlte eigentlich nur das Bettzeug, da wir eh alles zum Schlafen dabei hatten, war uns das egal.  

Nachklapp Tag 3:
fahrerisch war der 3.Tag recht unspektakulär, es ging gefühlt ewig lang auf einem Radweg die Große Lauter entlang, da war wegen des Feiertags echt viel los. Das war schon ziemlich fad, auch wenn es landschaftlich schön war. Kulinarisch haben wir aber ordentlich reingehauen: Frühstück im Café, Mittag im Brauerei Biergarten in Zwiefalten, Brotzeit auf einer Hütte vom Albverein und Abendessen in Blaubeuren. Anschließend sind wir noch ein paar km aus Blaubeuren raus zu einer schönen Schutzhütte gefahren.  

Nachklapp Tag 4:
Da es in der Nacht anfing zu regnen krochen wir erst gegen kurz vor 8 Uhr aus dem Schlafsack, als der Regen nachließ. Nach einem Frühstück im nächsten Ort ging es lange über einen Truppenübungsplatz, zwar Asphalt, aber wenigstens schön wellig. Gegen Mittag verabschiedete sich Daniel und fuhr auf direktem weg zum Ziel. Ich folgte weiter dem Track, es ging jetzt wieder Richtung Albtrauf und es kamen noch ein paar längere Anstiege. Irgendwie kam mir die ein oder andere Bergkuppe bekannt vor, hier musste ich bei der Trans Germany schonmal durchgekommen sein. Zufällig traf ich dann auch auf ein Paar, das die Trans Germany fährt und die ich schon am ersten Tag getroffen hatte. In Bad Urach wartete Wolfgang, einer der ALBTraum Initiatoren auf mich, um mich die letzten Kilometer zu begleiten. Er zog mich den letzten Anstieg hoch, alleine hätte ich da vermutlich viel geschoben… Auf dem letzten Kilometer passierte es dann tatsächlich doch noch, wir wurden nass, und wie. In sekundenschnelle zog ein Gewitter mit richtig heftigem Regen auf. Da es am Start/Ziel keinerlei Möglichkeiten zum unterstellen gab, fuhren wir direkt durch, es gab noch 400 hm zu vernichten, die dann ziemlich nass und kalt wurden. So kann eine eher unspektakuläre Rundkurs-Zielankunft auch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

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